Auszeitandacht 01.04.2020

Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne,

die Finsternis weicht.

Der Morgen sich zeiget, die Röte aufsteiget,

der Monde verbleicht. (EG 444)

Liebe Auszeit-Menschen,

dieses Lied, in seiner schönen, beschwingten Melodie hätte ich heute gern mit Ihnen gesungen. Die liebe Sonne hat uns in den letzten Tagen verwöhnt und die Finsternis tatsächlich weichen lassen.  Noch dürfen wir ja rausgehen und können die Sonne und die erwachende Natur im Frühling genießen. Ich mag darin ein Zeichen sehen, dass Gott uns Freude und Zuversicht schenken will. In der dritten Strophe singen wir:

Kommt, lasset uns singen, die Stimmen erschwingen,

zu danken dem Herrn.

Ei bittet und flehet, dass er uns beistehet und weiche nicht fern.

Wir werden aufgerufen zu beten, Gottes Nähe und Beistand, auch im gesungenen Gebet zu suchen.                                                                                 Im Gebet mögen wir Ihm unsere Sorgen und Ängste sagen, die durch zu viele schreckliche Bilder und Nachrichten hervorgerufen werden. Wir bitten um Geduld, alle Einschränkungen einhalten zu können, weil sie vernünftig und notwendig sind. Wir klagen Ihm, wie sehr uns das Zusammensein mit der Familie und Freunden fehlt. Und wir können spüren, dass Gott bei uns ist. Er hört unsere Klagen und versteht unseren Kummer. Das gibt uns Kraft und Zuversicht. Vielleicht erkennen wir dann auch, dass Gott uns so vieles schenkt, dass wir viel mehr empfangen, als wir geben können. Und unserem Klagen und Bitten mag der Dank folgen:

…. für jeden neuen Morgen                                                                                                      

…. für den Sonnenschein und das schöne Frühlingswetter

…. für unsere Gemeinde, die füreinander da ist

…. für die ersten Witze, die über Corona im Umlauf sind. Es gibt eine Corona-Version von Beethovens Klavierstück „Für Elise“ – nach dem Motto: „Immer eine Terz Abstand!“ – hört sich gar nicht so schlecht an.                                                                                                           

…. dafür, dass wir aus der Krise lernen, dass die Gesundheit z.B. auch in unserem Staat mehr zählt als Geld und Gut.

Die Kirchenglocken laden uns zum Gebet ein: mittwochs, sonntags und jeden Abend um 18.00 Uhr.

Jesus sagt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

                           In der Hoffnung, dass wir uns bald wiedersehen

                                   Ihre Pfarrerin Ellen Wehrenbrecht

Sonnenaufgang auf Helgoland, dem Fels in der Nordsee; Foto: Joe.Biermann

Psalm 46

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke,                                          

eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.                             

Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge

und die Berge mitten ins Meer sänken,                           

wenngleich das Meer wütete und wallte                                      

und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.                                        

Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren

Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.                    

Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie festbleiben;

Gott hilft ihr früh am Morgen.