Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr. 1,3)
Liebe Auszeit-Menschen!
„Wir haben die Hoffnung der Verzweiflung vorgezogen.“
„Hoffnung ist nicht die Zuversicht, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)
Diese Sätze sind mir bei dem Stichwort Hoffnung sofort eingefallen. Vielleicht kennen Sie noch mehr? Ach ja, „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – diesen Satz gibt es auch noch, wobei er meist eher schicksalsergeben als hoffnungsvoll klingt.
Wenn ein Freund sich mal wieder einen Lottoschein geholt hat, sagt er immer: „Ich habe mir für eine Woche Hoffnung gekauft“. Natürlich kann ich auch hoffen, dass der Prinz endlich kommt und mich wachküsst oder sich alle meine Probleme über Nacht in Luft auflösen. Doch wir wissen selbst, dass das in Wahrheit keine Hoffnung, sondern eher Selbstbetrug ist.
Hoffnung ist etwas anderes als Optimismus oder positives Denken.
Hoffen braucht einen Grund, eine Begründung. Ich muss auf etwas oder jemanden bauen können, wenn ich Hoffnung haben will.
Petrus schreibt, dass dieser Grund in der Auferstehung Jesu Christi von den Toten liegt – und dass diese Tatsache unsere Hoffnung zu einer lebendigen Hoffnung macht. Eine Hoffnung, die nicht stirbt durch die Enttäuschung, dass sie sich nicht erfüllt. Eine Hoffnung, die lebt und lebendig macht.
Was hat sich durch die Auferstehung Jesu geändert?
Es muss nichts so bleiben wie es ist – alles kann sich verwandeln durch Gottes Kraft. Selbst der Tod wird nicht tot bleiben.
Gott setzt Jesu Leben und Verkündigung ins Recht. Jesu Umgang mit den Menschen, seine Vergebung, seine Heilungen, sein „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ sind wahr, wirklich, gelten – für immer. Sie sind nicht mit ihm gestorben. Sein freiwillig übernommenes Leiden hat alles Böse in sich aufgesogen und mit Ostern außer Kraft gesetzt. Seine Liebe hat gesiegt.
Das ist der Grund, die Begründung für die lebendige Hoffnung.
Seitdem dürfen wir hoffen –
dass Leben sich entfaltet,
dass Güte Kraft hat,
dass Schuld vergeben wird,
dass der Tod nur ein Schlaf ist,
dass Heilung geschieht,
dass ein Neuanfang jederzeit möglich ist,
dass Liebe überwindet
dass Frieden wächst,
dass Herzen verwandelt werden
Im Mittelniederdeutschen heißt hoffen ‚hopen‘ – im Englischen Wort hope‘ zeigt sich das noch. Es ist mit dem Wort „hüpfen“ verwandt. Es bedeutet ‚vor Erwartung zappeln, aufgeregt umherhüpfen‘ – wie ein Kind, das es nicht erwarten kann, endlich die Geburtstagsgeschenke auszupacken.
Ich wünsche uns diese lebendige Hoffnung in unsere Herzen und Häuser, in unser Leben und unsere Beziehungen, in alle Freude und alle Last – dass Gott darin zu finden ist und seine Auferweckungskraft uns und durch uns die Welt verwandeln kann und will.
Mit herzlichen Grüßen
Inge Lehrbach-Bähr
Ich strecke dir jeden Tod entgegen
Du Lebendiger
Du bist stärker als der Tod
Ich strecke dir jeden Tod entgegen
die lähmende Einsamkeit
die zerbrochene Beziehung
die bodenlose Traurigkeit
das geistlose Dahinsiechen
das schreckliche Elend
die schmerzliche Trennung
das erschütternde Unglück
das Sterben der Lieben
den eigenen Tod
Sei Du
das Leben
in jedem Tod
Setz Du immer wieder
einen neuen Anfang
des Lebens
Anton Rotzetter