Liebe Auszeit – Menschen,
ich möchte heute noch einmal an die Geschichte erinnern, in der unsere Jahreslosung steht: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ In dieser Geschichte (Markus 9, 14-29) geht es um die Kraft des Glaubens und des Gebetes. Zwei eindrückliche Worte Jesu sind hier zu hören: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Und auf die Frage seiner Jünger: „Warum konnten wir den bösen Geist nicht austreiben?“ antwortete er: „Solch bösen Geister können nur durch das Gebet ausgetrieben werden.“
Die Geschichte erzählt, dass Jesus einen Jungen heilt, der von einem Geist besessen war, der ihn stumm machte, schüttelte, zu Boden warf und ihn umbringen wollte.
Wir reden heute nicht davon, dass Menschen von bösen Geistern besessen sind, aber wir wissen, dass Menschen von negativen Gedanken und seelischen Krankheiten gefangen und geplagt werden können, die selbstzerstörerisch wirken. Wir kennen Menschen, auch Kinder und Jugendliche, die sich verschließen, die verstummen, die kaum jemanden an sich heranlassen. Dieses Verhalten hat seine Ursachen und Gründe.
Beten hilft – das verspricht uns Jesus. Es hilft, wenn ich für mich selbst oder andere bete, denn im Gebet nehme ich Verbindung zu Gott auf. Ich trete in Kontakt mit Gott, der die Quelle allen Lebens ist, der mit seiner Kraft alles auf dieser Welt trägt und hält, dessen Liebe selbst Hass und Feindschaft überwindet.
Im Gebet werde ich still. Ich kann nachdenken und zur Besinnung kommen. Ich kann aussprechen, was mich bedrückt, und ich kann hören, was mein Herz sagt, und ich kann hören, was Gott mir sagen will. Oft ist es wohl dasselbe, was mein Herz mir rät und wohin Gott mich führen will. Manchmal eröffnet er uns Wege, die wir selbst nicht für möglich oder im Blick gehabt hätten.
Das Gebet leitet uns zur Tat. Ich erkenne, was gut wäre und tue es.
Die vergangenen Wochen waren für mich und wohl für viele in besonderer Weise eine Zeit der Stille, der Besinnung und des Gebetes. Wir beteten für uns, für unsere Familien und für andere.
Wir sahen auch die Kinder und Jugendlichen, die die Einschränkungen ertragen mussten. Manchen fiel es nicht schwer, anderen dagegen sehr. Manchmal entwickelte sich in einer Familie zwischen Eltern, Geschwistern und Haustieren ein neuer Zusammenhalt, der positiv war, der zeigte, wieviel man einander bedeutet.
Es gab in den letzten Wochen immer wieder Grund zum Danken dafür, dass Gott unsere Gebete erhört hat, dass wir bewahrt wurden, dass er uns Wege aufgezeigt hat, die wir gehen konnten, die gut waren, dass es regnete, als die Natur so notwendig Regen brauchte, dass wir jetzt wieder zum Gottesdienst und zur Auszeitandacht zusammen kommen dürfen. Wir durften doch erfahren, dass Gott da ist, dass er uns begleitet und dass er auf unsere Gebete antwortet.
Die Glocken rufen uns mittwochs und sonntags jetzt nicht mehr nur zum stillen Gebet zu Hause auf, sondern sie rufen uns auf, in die Kirche zu kommen zum gemeinsamen Gebet und Hören auf Gottes Wort, zur Begegnung. Dieses wird vorläufig die letzte Andacht sein, die Sie in Papierform in Ihrem Briefkasten finden.
Ab dem 13. Mai werden wir uns zur Auszeitandacht wieder in der frisch renovierten Kirche treffen können, zunächst ohne Frühstück. Ich freue mich, Sie wiederzusehen!
Ihre Ellen Wehrenbrecht
Psalm 46
Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
– Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge
– und die Berge mitten ins Meer sänken wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
– Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren
– Brünnlein, da die Wohnu, ngen des Höchsten sind. Gott ist bei drinnen, darum wird sie fest bleiben Gott hilft ihr früh am Morgen.
– Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen,
– das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.
– Kommt her und schaut die Werke des Herrn, –
– der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet, der den Kriegen steuert in aller Welt der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.
– Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin!
– Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden
Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.
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