Auszeit-Andacht 28. April 2021

Liebe Auszeit – Menschen,

ich möchte Sie bitten, mit mir zu beten. Vieles können wir zur Zeit nicht tun, wir sind eingeschränkt, müssen auf vieles verzichten, aber Beten ist etwas, was wir füreinander tun können. Als Jesus im Garten Gethsemane betete, als er darum rang, den schweren Weg in den Tod zu gehen, da bat er seine engsten Freunde: „Bleibt hier und wachet mit mir! Wachet und betet.“ (Matthäus 26, 38+41). Wenn wir uns schon nicht zur Andacht und zum Gottesdienst treffen können, dann sollten wir wenigstens füreinander beten. Wir sollten für die beten, die hart durch Corona betroffen sind, Menschen in Seniorenheimen, im Krankenhaus, Sterbende, Geschäftsleute, die um ihre Existenz kämpfen und besonders für die Menschen in Indien.

 Beten hilft – das verspricht uns Jesus. Er hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Es hilft, wenn ich für mich selbst oder andere bete, denn im Gebet nehme ich Verbindung zu Gott auf. Ich trete in Kontakt mit Gott, der die Quelle allen Lebens ist, der mit seiner Kraft alles auf dieser Welt trägt und hält, dessen Liebe selbst Hass und Feindschaft überwindet.

Im Gebet werde ich still. Ich kann nachdenken und zur Besinnung kommen. Ich kann aussprechen, was mich bedrückt, und ich kann hören, was mein Herz sagt, und ich kann hören, was Gott mir sagen will. Oft ist es wohl dasselbe, was mein Herz mir rät und wohin Gott mich führen will. Manchmal eröffnet er uns Wege, die wir selbst nicht für möglich oder im Blick gehabt hätten.

Das Gebet leitet uns zur Tat. Ich erkenne, was gut wäre und tue es.

Die vergangenen Monate waren für mich und wohl für viele in besonderer Weise eine Zeit der Stille, der Besinnung und des Gebetes. Wir beteten für uns, für unsere Familien und für andere.

Ich sehe auch die Kinder und Jugendlichen, die die Einschränkungen ertragen müssen. Den meisten fällt es schwer, sie wünschen sich sehnlichst normalen Unterricht und ihre Klassenkameraden wiedersehen zu können. Wenn wir uns digital auf Skype zum Unterricht treffen, wirken sie oft müde und frustriert. Sie brauchen, glaube ich, wie wir alle, Aufmunterung, Scherze, etwas worüber sie lachen können, Kontakt zu ihren Freunden.  Manchmal hat sich in einer Familie zwischen Eltern, Geschwistern und Haustieren ein neuer Zusammenhalt entwickelt, der positiv war, der zeigt, wieviel man einander bedeutet. Solch ein Zusammenhalt unter einer kleinen Anzahl von Menschen trägt ein ganzes großes Stückweit über vieles hinweg.

Es gab in den letzten Wochen immer wieder Grund zum Danken dafür, dass Gott uns mit so vielen Dingen beschenkt: Mit dem Aufleben der Natur im Frühling, mit der überbordenden Fülle an Farben, Gerüchen, Stimmen, Gesang und Musik. Er gibt uns Menschen, die für uns da sind, die uns zur Seite stehen.  Wir dürfen doch erfahren, dass Gott da ist, dass er uns begleitet und bewahrt und dass er auf unsere Gebete antwortet.

Die Glocken rufen uns weiterhin mittwochs und sonntags zum Gebet, zum persönlichen Gebet und zum gemeinsamen Vater unser, dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat zu beten und das die ganze Welt umspannt.

                                                                    Ihre Ellen Wehrenbrecht

Psalm 46

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke,                                                                     eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.                                       –  Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge    –  und die Berge mitten ins Meer sänken,                                                                            wenngleich das Meer wütete und wallte                                                              und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.                                                      –  Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren        –  Brünnlein, da die Wohnungen des Höchsten sind.                                         Gott ist bei drinnen, darum wird sie fest bleiben;                                                 Gott hilft ihr früh am Morgen.                                                                              –  Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen,                  –  das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.                      Der Herr Zebaoth ist mit uns,                                                                      der Gott Jakobs ist unser Schutz.                                                                            –  Kommt her und schaut die Werke des Herrn,                                                    –  der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet,                                                          der den Kriegen steuert in aller Welt,                                                                  der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.                                                                                                                        –  Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin!                                                        –  Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf   l –  Erden.                                                                                                                      Der Herr Zebaoth ist mit uns,                                                                                    der Gott Jakobs ist unser Schutz.