Auszeit-Andacht 06. Mai 2021

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!

Psalm 98,1

Liebe Auszeit-Menschen!

Wie gerne würde ich wieder singen! Laut singen, schief singen, drauf los singen. Mit Ihnen singen, denn alleine macht es viel weniger Freude.

Singen fehlt mir. Ihnen auch?

„Wer singt, betet doppelt“, hat mal jemand gesagt. Das stimmt irgendwie.

Wenn ich in Worte und Melodie einstimmen kann, bin ich mit meinem ganzen Sein dabei. Dann bringe ich zum Ausdruck, was ich anders nicht sagen kann. Dann fühle ich, was ich bete.

Ich habe große Lust, bei unserer ersten Auszeit-Andacht nach dem Lockdown – bei der auch Singen wieder möglich ist – nur zu singen mit Ihnen. Wir machen ein Wunschkonzert. Sie suchen sich ein Lied aus und wir singen es alle. Bis wir nicht mehr können. Bis wir heiser werden. Bis wir alles nachgeholt haben, was wir nicht gesungen haben. Advents- und Weihnachtslieder, Passions- und Osterlieder. Egal. Quer durch das Kirchenjahr. Falls Sie ein Gesangbuch haben, suchen Sie sich doch für diese Andacht schon mal ein Lied aus.

Bis dahin suche ich mir für jede Woche ein Lied aus. Manchmal ist es das Wochenlied, manchmal ein anderes. Eines, das meine Stimmung aufnimmt und in ein gesungenes Gebet wandelt – zum Beispiel:

Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

Hoff, o du arme Seele, hoff und sei unverzagt! Gott wird dich aus der Höhle, da dich der Kummer plagt, mit großen Gnaden rücken; erwarte nur die Zeit, so wirst du schon erblicken die Sonn der schönsten Freud.

Auf, auf, gib deinem Schmerze und Sorgen gute Nacht, lass fahren, was das Herze betrübt und traurig macht; bist du doch nicht Regente, der alles führen soll, Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl.

Oder:

Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zugut bis hierher hat getan.

Der ewigreiche Gott woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not erlösen hier und dort.

Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreiein’gen Gott, wie es im Anfang war und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.

Oder:

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns in allem Leiden. Voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten.

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen. Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.

Bewahre uns Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen. Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen.

Vielleicht haben Sie beim Lesen schon innerlich gesummt oder sogar laut gesungen? Immer wieder geschieht dabei ein Wunder: unsere Seele blüht auf. Probieren Sie es aus!

Mit einem lieben Gruß                                             

Inge Lehrbach-Bähr

Singen will ich dem Herrn ein neues Lied!

Staunend sehe ich und schaue seine Wunder:

Den Himmel, seiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die er bereitet hat,

den Menschen, gekrönt mit Herrlichkeit.

Singen will ich dem Herrn ein neues Lied!

Staunen stehe ich und höre:

Das Meer brausen und die Ströme frohlocken.

Staunend stehe ich und höre:

Den lieblichen Klang der Vögel.

Singen will ich dem Herrn ein neues Lied!

Staunend stehe ich und riech:

Den erwachenden Frühling,

den sanften Duft der Blüten,

den kräftigen Geruch der Erde.

Singen will ich dem Herrn ein neues Lied!

 Noch immer vertrauend auf seine Gerechtigkeit,

täglich lebend von seiner Güte und Treue,

geborgen in seinem Heil bringenden Segen.

Singen will ich dem Herrn ein neues Lied!

Günter Törner nach Psalm 98